Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Die Gemeinde

Der Ort Tarp hat sich im Verlauf seiner Geschichte von einem kleinen Dorf auf der Geest zum »zentralen Ort« gemausert. In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens unterlag die kleine bäuerliche Gemeinde ausschließlich dem natürlichen Wachstum ohne einschneidende Veränderungen. Die Einwohnerzahl stieg langsam aber stetig von 170 Einwohnern im Jahre 1880 auf rd. 900 Einwohner bis Ende 1959 an. Diese Entwicklung wurde lediglich vorübergehend durch den starken Flüchtlingsstrom nach dem 2. Weltkrieg unterbrochen. Das Anschwellen der Einwohnerzahl auf rd. 1200 in den Jahren 1946 bis 1950 war also nur eine zeitbedingte Erscheinung. Einen gravierenden Einschnitt erfuhr die Entwicklung des Ortes allerdings Anfang der sechziger Jahre, als Tarp Bundeswehrstandort wurde. Die hiermit eingeleitete Veränderung führte auch zu einem sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahl. 1968 betrug sie dann bereits 3119.

Der Ort war von diesem Zeitpunkt an einer totalen Umstrukturierung unterworfen. Innerhalb kürzester Zeit mussten allen Einrichtungen geschaffen werden, die eine Garnison braucht und die im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklung erforderlich sind. Die notwendige Grundausstattung in ihren umfangreichen und vielfältigen Details – wie z.B, öffentliche Wasserversorgung, biologische Vollkanalisation, Straßenbau, Schulerweiterung, Bau eines Verwaltungsgebäudes, soziale und kulturelle Einrichtungen usw. – wurden praktisch aus dem Boden gestampft.

Sie ist die Grundlage dafür, dass der eigentlich ländliche Ort heute über eine Infrastruktur verfügt, die den Vergleich zu mancher Kleinstadt fast nicht zu scheuen braucht. Hinzu kommt, dass Tarp auch seinen Status als »zentraler Ort« auf diese Maßnahmen mit zurückführen kann.

Die Erklärung des Ortes zu einem - mittlerweile - Unterzentrum, dessen Aufgabe es ist, Versorgungsfunktion für weitere, umliegende Gemeinden zu übernehmen, stellte Tarp 1965 vor neue, umfangreiche Aufgaben, da es nunmehr notwendig war, die Planungen nicht nur auf die Bedürfnisse des Ortes allein auszurichten, sondern sämtliche planerischen Überlegungen auch auf das Wohl der umliegenden Gemeinden sowie des erweiterten Einzugsbereiches zuzuschneiden.

Dieser Aufgabe kam und kommt der Ort stets ernsthaft nach und so geht es in allen Bereichen des institutionellen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens sehr rege zu. Wer mehr über die Geschichte der Gemeinde Tarp wissen möchte, kann die von Martin Nissen geschaffene Chronik »200 Jahre Tarper Geschichte« in der Amtsverwaltung Oeversee in Tarp erwerben oder sich an den Arbeitskreis Tarp für Dorfgeschichte wenden.

Die Geschichte des Ortes Tarp

Mitten im ehemaligen Verwaltungsgebiet Uggelharde liegt an der Treene der Ort Tarp Bei der Uggelharde handelt es sich um eine der drei an das Flensburger Stadtfeld angrenzende Harden. Der Name leitet sich von dem dänischen Ugle Herred ab, wobei Ugle das dänische Wort für Eule ist. 

So ist es wohl nicht verwunderlich, dass auch die Gemeinde Tarp die Eule als Wappentier gewählt hat. Der Wellenbalken im Wappen symbolisiert die Lage an der Treene und die Farben  Gold und  Blau kennzeichnen die Lage im Landesteil Schleswig.

Tarp ist bereits mehrere hundert Jahre alt. Urkundlich wird das kleine Dorf erstmals im 13. Jahrhundert als TadorppDorf des TadesTati erwähnt.

Vor allem die Nähe des Ortes zur Treene war ausschlaggebend für die frühe Ansiedlung der Menschen in diesem Gebiet. Der kleine Fluss war durch seinen Fischreichtum sowohl Nahrungsquelle als auch - durch die Verbindung zur Eider und damit zur Nordsee - eine äußerst wichtige Verkehrsader. Vor allem für das in en ersten Jahrhunderten n. Chr. in Tarp gewonnene und verhüttete Eisen, mit dem u.a. die Eisenschmieden Haithabus beliefert wurden, war die Treene ein vorrangiger Transportweg.

Der Ochsenweg, - heute in etwa mit der Landesstraße 317 und der Bundesstraße 76 gleichzusetzen - , war einer der größten Handels- und Heerwege, welche das Land zwischen den Meeren von Norden nach Süden durchzogen. Die Nähe des Ortes Tarp zum Ochsenweg brachte in Friedenszeiten viele Kaufleute nach Tarp, woraus sich positive Entwicklungen für das Dorf ergaben. 

In Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen wurde das Dorf aber, bedingt durch die Nähe zum Heerweg, von den Kriegsereignissen häufig betroffen.

In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens unterlag die kleine bäuerliche Gemeinde ausschlißlich dem natürlichen Wachstum ohne einschneidende Veränderungen. Die Einwohnerzahl stieg langsam aber stetig von 170 Einwohnern im Jahre 1880 auf rund 900 Einwohner bis zum Ende des Jahres 1959.

An diesem geringen Bevölkerungswachstum änderte sich auch nichts, als der Ort im Jahre 1856 Bahnstation an der Strecke Hamburg - Flensburg - Ferdericia wurde, wenn damit auch wirtschaftliche Vorteile einhergingen, da Tarp nun Bahnort für die umliegenden Dörfer wurde, was v or allen Dingen den gesamten Güterumschlag auf dem landwirtschaftlichen Sektor betraf.

Das verhaltene Bevölkerungswachstum änderte sich schlagartig, als zum 1. April 1958 die zweite Marinefliegergruppe (MFG2) aufgestellt und Tarp als Standort ausgewählt wurde.

Der Ausbau zu einer Bundeswehrgarnison führte zu einer Entwicklung, die den Charakter des Dorfes völlig veränderte und zu einer sprunghaften Vergrößerung der Einwohnerzahl auf 5600 führte. In den nächsten Jahren zählte die Gemeinde fast 6000 Einwohner.

Die inzwischen erreichte Einwohnerzahl sowie die zentrale und verkehrstechnisch herausgehobene Stellung führten im Jahre 1969 dazu, den Ort im Zuge des Landesraumordnungsplanes zum zentralen Ort zu erklären.

Einen Rückschlag erhielt der Ort, als im Rahmen der Neustrukturierung der Bundeswehr beschlossen wurde, die Jet-Komponente der Marine aufzugeben. Als Folge dieser Entscheidung wurde im Jahre 2005 das MFG2 geschlossen und die Garnison aufgegeben.